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Schurig Universalzähler CU 51 N

Vergangenheit 

Mein Vater war selbstständig. Seine Firma hieß "Schurig Elektronik" und war zunächst in Ober-Ramstadt, später dann in Georgenhausen. Beide Orte liegen in der Nähe von Frankfurt. Bedingt durch die Scheidung meiner Eltern hatte ich allerdings wenig Kontakt zu meinen Vater. Ich kannte ihn nur bis zu meinem dritten Lebensjahr, dann sahe ich ihn lange Zeit nicht mehr. Als ich vierzehn Jahre alt war, war ich dann nochmals ein Jahr bei ihm.

Damals war ich schon etwas an Elektronik interessiert, aber hatte natürlich keine Ahnung. Naja, schon damals konnte ich besser programmieren als löten :-)

Mein Vater unterstützte meine Ambitionen mit den programmierbaren Taschenrechner TI-59.

In seiner Firma habe ich auch ab und an mitgeholfen, jedoch fast nur bei mechanischen Dingen. Ich kann mich noch erinnern, Kabelbäume auf Nagelbretter angelegt zu haben. Die habe ich dann mit Wachsfaden abgebunden und herausgetrennt. Eingesetzt wurden die dann in diverse Geräte (jedes hatte natürlich sein eigenes Nagelbrett). Eines der Geräte war eben jener Universalzähler, um den es hier geht.

Gegenwart 

Vor vier Wochen sah ich dann einen der CU51N-Zähler bei e-Bay. Obwohl wir in den Urlaub fuhren, bat ich ein Bietprogramm, doch während meines Urlaubs mitzubieten. Den Anbieter fragte ich, ob er mit einer verspäteten Bezahlung einverstanden wäre. War er. Und es kam tatsächlich so, daß ich diesen alten Zähler ersteigert habe.

Schurig Frequenzzähler
CU51N

Soweit ich es noch im Kopf habe, ist das Gerät mit 74xxx TTL-ICs diskret aufgebaut. Mein Vater war einer der ersten, die diese Chips in Deutschland verwendet haben. Es kann Ereignisse zählen sowie Frequenzen und Periodendauern messen.

Ich habe ihn mal an den Eichgeber meines Oszis angeschlossen, aber nichts passiert.

Dann habe ich ihn mal den RF-Generator des Funkmessplatz HP 8920A angeschlossen. Und siehe da, die 0.2 Volt des Oszi-Eichgebers waren für das alte Gerät einfach zu wenig (obwohl es einen 1 / 0.1 Volt Eingangswahlschalter hat). Aber ab 0.5 bekam ich ungefähre Werte, ab 0.7 stimmten die Frequenzen. Jedenfalls so ziemlich, der Quarz dieses 25 Jahre alten Gerätes ist nicht mehr der beste. Statt 10 MHz zeigt es beispielsweise 10,089 MHz an. Aber immerhin. Die obere Grenzfrequenz des Zählers liegt bei 18 MHz. Das mag heute nicht viel sein, aber damals wurden CPUs wie 6502 oder Z80 noch mit kHz oder max. 1 MHz betrieben.

Richtig schön, in solch alte Nixie-Röhren zu schauen :-)

Mein Vater hatte viele Fehler, aber ich habe ihn schon vor mehr als einem Jahrzehnt vergeben. Nun diese greifbare Erinnerung seiner Kreativität in den Händen zu haben, ist schon was :-)


 

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